Zitat Weser Kurier / Sara Sundermann:
Athens Vizebürgermeisterin marschiert weiter über die Wiesen neben dem Fluss. Sie findet sich mit einer internationalen Delegation an einem entlegenen Ort wieder, den selbst die meisten Bremer nicht kennen: Sie ist unterwegs auf einer Landzunge beim Hemelinger Hafen, wo der Musiker Flowin Immo alias Immo Wischhusen mit seinen Helfern aus Holzpaletten eine Bühne gebaut hat.
„Die Komplette Palette“ heißt das Projekt. Was will die internationale Reisegruppe hier? Der Besuch der europäischen Delegation im Hemelinger Hafen ist Teil des Austauschprogramms „Refill“, an dem Bremen seit Anfang vergangenen Jahres teilnimmt.
In diesem Projekt wollen zehn europäische Städte voneinander lernen, welche Projekte zur Belebung leer stehender Gebäude und Orte gut funktionieren. Finanziert wird Refill durch den EU-Regionalfonds EFRE und das Städtenetzwerk Urbact. Vertreter aus Politik, Verwaltung und von lokalen Initiativen besuchen sich gegenseitig in ihren Städten und stellen neue Projekte vor.
Rap mit Jungs aus Randgebieten
Seit Dienstag sind Gesandte aus Gent und Athen zu Besuch in Bremen und reisen mit Vertretern des Wirtschafts- und des Bauressorts sowie Mitarbeitern der Zwischenzeitzentrale durch die Stadt. Bei dem Besuch verschiedener Zwischennutzungsprojekte soll die Frage im Zentrum stehen, wie benachteiligte Gruppen beteiligt werden können.
Immo Wischhusen erklärt, weshalb sein Projekt nicht nur eine Bühne für Musiker sein soll: „Ich arbeite mit den Hemelinger Füchsen zusammen, das sind Jungen zwischen zehn und 13 Jahren, die drohen, in die Kriminalität abzudriften. Einige der Jungs haben hier die Leitungen für die Bühne in die Erde eingegraben, im Sommer will ich einen Rap-Workshop mit ihnen machen.“
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