Wer im Sommer auf die Palette kommt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Nicole begegnen. Beim Auf- und Abbau, an der Bar, im Crewbereich, auch mal beim Flaschensammeln auf dem Gelände.
Eigentlich überall dort, wo sie Handlungsbedarfe sieht. Am liebsten aber ist ihr der Garten. „Das ist meine große Passion. Die schönsten Momente sind die ersten Tomaten, oder die erste Zucchini.“
Ihre Leidenschaft für die Gemüsebeete führt mitunter dazu, dass Immo, der jedes Detail und jede Schraube auf dem Platz mit Vor-und Zunamen kennt, eben im Garten die Verantwortung abgegeben hat. Wenn also jemand mit einer Pflanzenspende kommt, oder sich im Garten engagieren möchte, dann antwortet der Kapitän: „Frag doch lieber mal Nicole!“
„Die Palette ist so mein Sommerhobby und ich mache das gerne.“ sagt sie. 2019 ist sie durch ein anderes Hobby das erste Mal zu Gast auf dem Platz gewesen. Die Frisbee-Leute hatten einen Disc-Golf-Parcours aufgebaut. Freunde haben sie mitgenommen.
„Und irgendwie bin ich da kleben geblieben. 2020 war mein erstes Jahr, dass ich auch hinter den Kulissen aktiv wurde. Durch meine Freunde Chelle, David Wood und Jan Bäss war ich öfter mal im Crewbereich und ich war unglaublich beeindruckt, dass die Leute ihre Freizeit investieren, um dieses Ding am Laufen zu halten. Wenn ich hier schon zu Gast bin, wollte ich auch meinen Teil dazu beitragen. Und weil niemand gerne den Abwasch macht, habe ich erstmal ganz oft abgewaschen. Mittlerweile gibt es wenige Dinge, die ich noch nicht gemacht habe. Mal abgesehen, davon, dass ich mich der kreative Aspekt nicht besonders interessiert. Ich habe keinen großen Anspruch daran, mich auf der Palette kreativ auszutoben. Das ist gar nicht mein Zuhause, das können andere besser als ich. Die pragmatischen Aufgaben, dafür bin ich zu haben. Ich springe eigentlich immer dorthin, wo es eine Lücke zu schließen gibt. Ich mach alles, sogar das Klo putzen. Eine große Ausnahme gibt es doch, ich hasse Zigarettenstummel aufsammeln. Da verweigere ich mich.“
Dass es ein Ort ist, der zur Entspannung da ist, ist wohl selbsterklärend. Dass die Palette auf Mühe, Fleiß und auf freiwilliges Engagement angewiesen ist, wird manchmal übersehen.
Was die Palette für Nicole ausmacht?
Die Top 3:
- Im Sonnenuntergang, am Feuer sitzen und mit den anderen den Tag ausklingen lassen.
- Die neuen Freundschaften, die sich dort entwickelt haben
- Die Chilliernte aus dem Dome
Die Top 3 Momente bei Veranstaltungen („Musik ist mir relativ egal, ich freu mich, dass es sie gibt“):
- Als Immo mit dem Sooperlooper seine Dankbarkeit an die Crew gerichtet hat. Einen ganzen Song in Freestyle, „das hat mich schon sehr beeindruckt.“
- Als Kid be Kid gespielt hat. Eine Solokünstlerin am Klavier, die auch sonst viele andere Dinge dabei gemacht hat und dann darüber gerappt, da war ich ein bisschen traurig, dass ich von der Bar aus nicht ganz so viel mitbekommen habe.
- Immos „Best of aus 30 Jahren“
„Was mir fehlen würde, gäbe es die Palette nicht mehr? – Nebst dem Garten würde ich die Gemeinschaft an diesem chilligen Ort vermissen.“
„Was ich mir für die Palette wünsche? – Das mehr Leute diesen Ort für sich entdecken und den Weg zu uns finden. Im Grunde ist jede helfende Hand willkommen und sei es nur für 3 Std. Hey, es sind 3 Std., ist doch super.“
„Was mich am Auf- und Abbau reizt? – Ich mag die körperliche Arbeit beim Aufbau sehr, es macht den Kopf mal frei. Es ist ein bisschen, wie früher Lego spielen. Man guckt zu wie etwas wächst und entsteht. Kaum ist man ein, zwei Tage nicht auf dem Platz und schwupps steht wieder was Neues. Jedes Mal staune ich darüber, wie schnell das geht. Und jedes Jahr bin ich neugierig, wie der Platz anders gestaltet wird. – Den Abbau mag ich eigentlich nicht so sehr, er ist mit Wehmut verbunden, mit Abschied vom Sommer, es ist dann wieder zu Ende. – Naja, auch das muss gemacht werden.“
„Alles in allem, ich liebe den Garten und diesen Ort. Und weil ich möchte, dass das weiter existiert, trage ich gerne meinen Beitrag dazu bei.“
Nicole im Gespräch mit Jonny, Bilder von Nicole